Am Samstag waren die Herren 1 des VC Kallmünz Burglengenfeld mit einem eher ungewöhnlichen Kader in Furth im Wald zu Gast.
Die erste Begegnung in dieser Saison gegen die Absteiger aus der Landesliga und Verfolger in der Tabelle TV Furth i. W. die bis dato nur 3 Spiele verloren hatten startete wie erwartet schleppend. Trotz personellen Engpasses, da zwei der drei Mittelblocker Andreas Schützenmeier und Bernhard Reindl „außervolleyballerischen Tätigkeiten“ Vorrang gewärten, gewannen die Kallmünzer den ersten Satz mit bis dahin noch passabler Annahme und einigen erfolgreichen Aktionen am Netz haarscharf mit 26:24.
Mit nun ersichtlichen Problemen begann die Stimmung im Annahmeriegel wegen wiederholten Fehlern und immer mehr aufkommenden Missmuts von Matthias Schützenmeier (A) zu kippen. Nach einem Rückstand von 17:24 wurde dieser Satz von einigen Mitspielern schon als verloren abgeschrieben, mit einer fulminanten Aufschlagserie von Mario Glötzl (M)und den stetigen Anfeuerungsrufen von nicht Not- sondern mannschaftszusammenhaltenden Nietnagel Alex Wagner (L) zogen die Herren aus Kallmünz nochmal Punktgleich auf 24:24 nach, verloren den Satz dennoch 24:26.
Um die starken Angriffe des gegnerischen Mittelblockers zu unterbinden, lies Trainer Hans Frankerl die Mittelblocker des eigenen Teams die Reihen tauschen um den Routinier Pius Hübl (M) besser in Szene setzen zu können. Jedoch konnten beide Mittelblocker im Angriff nicht genug eingesetzt werden, da die Gegner wie bereits im zweiten Satz, weiterhin auf Matthias Schützenmeier aufschlugen und dieser die Bälle nicht präzise genug zum Zuspieler brachte. In diesem Satz wurde keine Aufholjagt gestartet – um vielleicht Kräfte zu sparen…? … man weiß es nicht.
Da der weitere Saisonverlauf durch eventuelle Verletzungen oder terminlichen Diskrepanzen noch in den Sternen steht, musste beim 1:2 abgewogen werden ob der Youngster Valentin Wein, der aber nur in einem Spiel eingesetzt werden kann, aufs Feld gebracht wird oder nicht. Es wurde sich vom Trainerstab dagegen entschieden – wahrscheinlich auch weil „Vale“ ebenfalls wegen schlechter Annahme als Angreifer nicht eingesetzt werden hätte können. Somit starteten die Herren 1 nochmal mit der Anfangsaufstellung wie im ersten Satz. Trainer Hans Frankerl nordete nochmal Matthias Schützenmeier und motivierte ihn durch aufmunternde Worte. Der vierte Satz musste gewonnen werden, die Kallmünzer könnten einen weiteren Sieg auf ihre Kappe schreiben und sie würden dem ersten Platz am Siegertreppchen wieder ein Stückchen näher kommen. Da Ersatzmittelblocker Mario Glötzl und Zuspieler Simon Seidl bei den Aufsteigern noch nicht „zam kamen“, einigten sie sich die Mittelangriffe auf Meterbälle umzustellen und schon rumpelte es im Karton. Auch in der Annahme verlief es in diesem vierten Satz nahezu reibungslos, da nun zugunsten der ganzen Mannschaft auf Bernd Mühldorf und Alex Wagner aufgeschlagen wurde – so konnten die Buam frei aufspielen, taten dies auch und glichen mit 25:17 zum 2:2 aus und bereiteten sich mental auf den Tiebreak vor.
Wieder einmal im Tiebreak angekommen und zermürbt von den ersten vier Sätzen kämpfte die Mannschaft Punkt um Punkt.
Trotz der Verletzung zum Ende des vorherigen Satzes gab Pius Hübl alias Neunfingerjoe sein Bestes und gönnte es dem Trainerassistenten Michael Hogger nicht sein Debüt zu geben. Der Entscheidungssatz endete mit dem Spielstand 15:12. Böse Zungen behaupten, dass dies wiedermal ein nervenaufreibendes Spiel war – vermutlich haben sie Recht.
Das letzte Spiel an diesem Tag bestritt der VC Kallmünz Burglengenfeld gegen VC/TUS Hirschau die ebenfalls um einen Platz am Siegertreppchen rangen. Es wurde am fünften Satz des ersten Spiels angeknüpft, Diagonalspieler Jannik Schmalzbauer betonierte den Großteil seiner Angriffe im gegnerischen Feld. Die beiden Außenangreifer schlugen, wie sie es gerne machen, oft den Block an sodass der Ball im Seitenaus landete und punkteten somit souverän. Die Mittelangreifer konnten ihr Können in diesem Spiel unter Beweis stellen, Mario Glötzl versenkte etliche Bälle unbeeindruckt vom Rivalen links oder rechts am Block vorbei, Neunfingerjoe tat es ihm gleich . Die Aufschläge des Gegners wurden selbstbewusst und sauber zum Zuspieler gebracht. Diese Topleistung des Teams konnte nahezu übers ganze Spiel hinweg gehalten werden. Kleinere Abzüge in der B-Note wurden von den Trainern – konstruktiv wie immer – an die Mannschaft herangetragen. Redlich verdient, da personelle Defizite dennoch kompensiert werden konnten ging das Spiel, zum ersten aber hoffentlich nicht zum letzten Mal in dieser Saison, mit 3:0 (25:11; 25:17; 25:19) zugunsten des VCs aus. Am 16.12.2017 wurde unter Beweis gestellt, egal ob Niet-, Notnagel, Personalengpass oder Neunfingerjoe, wenn die Mannschaft zusammenhält und sich gegenseitig motiviert ist in dieser Saison einiges zu holen. Wir hoffen, dass das streitfreie Spiel im Jahr 2018 fortgeführt wird und nicht wieder den alten Lastern verfällt.
In diesem Zuge ein herzliches Dankeschön der ganzen Mannschaft an Valentin Wein der (diesmal wirklich) als Notnagel bereit war die Mannschaft zu unterstützen – Merce dir!
Die Herren 1 des VC Kallmünz Burglengenfeld ist somit Herbstmeister – man fasst es nicht! Ungeschlagen beenden sie das Jahr 2017. Wir hoffen alle, dass diese Siegesserie bis zum Saisonende anhält.
In diesem Sinne einen guten Rutsch ins neue Jahr und schöne Feiertage (an alle Herren der ersten Mannschaft: fressts ned so vui!).
Bericht: Matthias „Hias“ Schützenmeier